
Bei der Trinkwasserversorgung sind manche Kosten unabhängig davon, wie viel Wasser jemand verbraucht. Zum Beispiel die Kosten für die Unterhaltung des gesamten Leitungsnetzes.
Arbeitspreis
Der Arbeitspreis bezieht sich auf die verbrauchte Wassermenge. Je mehr Wasser jemand verbraucht, desto teurer wird es.
Systementgelt
Bewohner von großen Mehrfamilienhäusern sind deutlich im Vorteil, denn sie teilen sich den Grundpreis durch mehrere Personen. Früher haben Hausbesitzer und Mieter in Einfamilienhäusern und kleinen Mehrfamilienhäusern einen überproportional hohen Anteil an den Kosten des Trinkwassernetzes getragen, denn sie konnten den Grundpreis nicht auf so viele Köpfe umlegen.
Ein Beispiel:
Ein Mieter in einer Wohnanlage mit zum Beispiel 20 Wohnungen zahlte bisher für seine Wohnung pro Monat 0,68 EUR für den Anteil am Trinkwassernetz. Bei einem Haus mit 4 Mietparteien waren es schon 3,40 EUR pro Wohnung. Wer in einem Einfamilienhaus wohnte, zahlte 13,60 EUR. Nicht wirklich fair.
Hätte man einfach den Grundpreis weiter erhöht, wäre es noch unfairer geworden. Fair ist deshalb ein System, bei dem wenigstens ein Teil der Kosten des Trinkwassernetzes pro Haushalt und nicht pro Haus umgelegt werden. Damit alle vergleichbare Lasten tragen.
Das waren die Überlegungen, warum die Stadtwerke Lünen (SWL), wie andere Stadtwerke vor ihnen, ein Systementgelt eingeführt haben. Dieses legt einige der Fixkosten pro Haushalt um, nicht pro Haus. Und sorgt so für mehr Fairness.