RUND UMS SYSTEMENTGELT
Alle Informationen auf einen Blick
Wir, die Stadtwerke Lünen (SWL), haben seit Januar 2016 das Trinkwasserpreissystem um die Komponente Systementgelt ergänzt. Damit wird die Kostenverteilung für alle Nutzer fairer verteilt, denn ein Teil der Kosten des Trinkwassernetzes wird nun pro Haushalt und nicht mehr allein pro Haus umgelegt.
Es ist gerechter, dass größere Häuser mit mehr Wohnungen auch einen höheren Anteil der Kosten tragen, denn sie können diese auf mehr Schultern verteilen. Für diesen gerechteren Ausgleich sorgt das Systementgelt.
Auf dieser Seite finden Sie alle Fragen und Antworten rund um das Systementgelt. Sollten Sie noch offene Fragen haben, beraten Sie unsere Mitarbeiter im SWL-Kundenzentrum gern – oder nutzen Sie einfach unser Kontaktformular.
Bei der Trinkwasserversorgung sind manche Kosten unabhängig davon, wie viel Wasser jemand verbraucht. Zum Beispiel die Kosten für die Unterhaltung des gesamten Leitungsnetzes.
Arbeitspreis
Der Arbeitspreis bezieht sich auf die verbrauchte Wassermenge. Je mehr Wasser jemand verbraucht, desto teurer wird es.
Systementgelt
Bewohner von großen Mehrfamilienhäusern sind deutlich im Vorteil, denn sie teilen sich den Grundpreis durch mehrere Personen. Früher haben Hausbesitzer und Mieter in Einfamilienhäusern und kleinen Mehrfamilienhäusern einen überproportional hohen Anteil an den Kosten des Trinkwassernetzes getragen, denn sie konnten den Grundpreis nicht auf so viele Köpfe umlegen.
Ein Beispiel:
Ein Mieter in einer Wohnanlage mit zum Beispiel 20 Wohnungen zahlte bisher für seine Wohnung pro Monat 0,68 EUR für den Anteil am Trinkwassernetz. Bei einem Haus mit 4 Mietparteien waren es schon 3,40 EUR pro Wohnung. Wer in einem Einfamilienhaus wohnte, zahlte 13,60 EUR. Nicht wirklich fair.
Hätte man einfach den Grundpreis weiter erhöht, wäre es noch unfairer geworden. Fair ist deshalb ein System, bei dem wenigstens ein Teil der Kosten des Trinkwassernetzes pro Haushalt und nicht pro Haus umgelegt werden. Damit alle vergleichbare Lasten tragen.
Das waren die Überlegungen, warum die Stadtwerke Lünen (SWL), wie andere Stadtwerke vor ihnen, ein Systementgelt eingeführt haben. Dieses legt einige der Fixkosten pro Haushalt um, nicht pro Haus. Und sorgt so für mehr Fairness.
Übrigens: nicht jeder, der in einem Einfamilienhaus lebt, hat auch ein dickes Konto. Viele junge Familien mit Kindern leben in Einfamilienhäusern und diese müssen oft sehr genau rechnen.
Inzwischen ist der Wasserverbrauch aber sehr stark gesunken. Ende der 80er-Jahre verbrauchte man noch jeden Tag 140 Liter, heute sind es nur noch 127 Liter. Auch sind die Ansprüche an die Wasserqualität immer weiter gestiegen. Trinkwasser ist das am besten überwachte Lebensmittel in Deutschland.
Der Aufwand zur Erhaltung der Technik, der Netze und Leitungen ist gleichzeitig immens gestiegen, weil auch die Ansprüche an die Qualität der Wasserversorgung immer höher werden.´
Mehr als zwei Drittel der Kosten sind inzwischen Fixkosten. Dadurch ist es jetzt viel wichtiger als früher, dass die Abrechnung der Fixkosten auch fair ist. Und deshalb sollen in Zukunft Mehrfamilienhäuser auch einen größeren Anteil der Kosten tragen, weil sie diese auch auf mehr Schultern umlegen können.
Und in diesem Zug wurde dann das System fairer gestaltet.
Es müssen aber zwei Dinge getrennt gesehen werden:
- die ohnehin nötige Preiserhöhung bei der Wasserversorgung (die von kaum jemandem bestritten wird) und
- die Veränderung der Preisstruktur, die das Ziel hat, die Wasserversorgung für alle Verbrauchergruppen fairer zu gestalten.
Um die sichere Wasserversorgung zu garantieren, ist eine ständige Pflege, Untersuchung und Modernisierung des 540 km langen Netzes erforderlich – und das täglich. Damit das auch in Zukunft so bleibt, planen wir bis 2024 Investitionen von sechs Millionen Euro zur Modernisierung des Leitungsnetzes für eine zukunftssichere Wasserversorgung. Daher müssen die Wassertarife zum 1. Juli 2018 nach 2,5 Jahren Preisstabilität angepasst werden. Dabei werden lediglich die gestiegenen Kosten weitergegeben.
(Quelle: Ruhrnachrichten, 06/2016. Online im Internet. [Letzter Zugriff 2017-01-25])
- Die Wassergewinnung ist unterschiedlich teuer. Manche Städte haben Brunnen mit sehr sauberem Grundwasser, andere müssen das Wasser aufwändig reinigen.
- Die Siedlungsstruktur ist unterschiedlich. In manchen Städten braucht man mehr Leitungskilometer pro Person als in anderen. Das treibt die Kosten hoch.
- Die geografische und geologische Situation ist unterschiedlich. Leitungen liegen in der Erde. Aber diese Erde aufzugraben und die Leitungen zu verlegen und zu pflegen ist nicht überall gleich einfach. Deshalb ist zum Beispiel in Küstennähe, wo die Böden flach und sandig sind, die Wasserversorgung häufig preisgünstiger.
Eigentlich müssten auch andere Städte unserem Beispiel folgen, denn ein System mit drei statt zwei Preiskomponenten ist einfach fairer.
- Gerecht bedeutet, dass jeder die Kosten trägt, die er verursacht. Dabei darf aber auch das Soziale nicht unter den Tisch fallen.
- Sozial bedeutet, dass der Einzelne nicht über Gebühr belastet wird.
- Fair ist ein System, wenn es einen guten Ausgleich zwischen Sozialem und Gerechtigkeit herstellt und wenn es ein solidarisches Teilen der Gesamtkosten gibt.
Wir rechnen damit, dass in den nächsten Jahren auch andere Städte diesem Beispiel folgen werden.
- 500 Liter Wasser pro Tag
- Ca. 180 Kubikmeter pro Jahr
- Vor 2016: 444 EUR pro Jahr
- Jetzt 473 EUR pro Jahr
- Steigerung 29 EUR pro Jahr
- Mehrkosten pro Monat 2,42 EUR
- 500 Liter Wasser pro Tag
- ca. 180 Kubikmeter pro Jahr
- vor 2016: 322 EUR / Jahr
- Jetzt: 347 EUR / Jahr
- Steigerung 25 EUR
- Mehrkosten pro Monat 2,08 EUR
- 4-Personen-Haushalt: Mehrkosten pro Monat 2,42 EUR = 29 EUR pro Jahr
- Nach 6 Jahren ist dies die erste Preiserhöhung
- 4-Personen-Haushalt: Mehrkosten pro Monat 2,08 EUR = 25 EUR pro Jahr
- Nach 6 Jahren ist dies die erste Preiserhöhung
Alle angegeben Eurowerte sind brutto soweit nicht ausdrücklich anders angegeben.
Auf der Seite Trinkwassertarif haben wir weitere Informationen für Sie zusammengestellt.