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Trinkwasser – Unser reinstes Lebensmittel

Trinkwasser ist das am häufigsten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. Doch trotzdem ist es nicht überall selbstverständlich, dass Sie Leitungswasser völlig bedenkenlos trinken können.

Das Trinkwasser in Lünen ist von hoher Qualität, davon können Sie sich jeden Tag aufs Neue überzeugen, wenn Sie den Wasserhahn aufdrehen. Und: Natürlich können Sie es ohne Bedenken trinken. Unsere Fachleute arbeiten Tag für Tag daran, diesen hohen Qualitätsstandard zu halten. Sie kontrollieren und analysieren, damit Sie erstklassiges Trinkwasser genießen können.

Schutz vor Legionellen: Neue Kontrollpflichten für Betreiber von großen Trinkwasser-Anlagen

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:

Am 1. November 2011 trat die novellierte Bundes-Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) in Kraft. Die wichtigste Änderung ist ein neu festgelegter technischer Maßnahmenwert für Legionellen. Daraus ergibt sich eine Kontrollpflicht für Betreiber von Großanlagen für Warmwasseraufbereitung. Alle Trinkwasser-Installationen mit einem Warmwasserbehälter größer gleich 400 Liter oder Wasserleitungen, in denen sich mehr als drei Liter Wasser von der Warmwassererzeugung bis zum Wasserhahn befinden, müssen einmal jährlich überprüft werden. In selbst genutzten Ein- oder Zweifamilienhäusern mit kleineren Anlagen zur Warmwasserbereitung muss das Trinkwasser nicht auf Legionellen untersucht werden.

Oxipurinol im Trinkwasser: Hintergrund

Den allgemeinen Anforderungen gemäß § 4 Trinkwasserverordnung (TrinkwV) entsprechend muss Wasser für den menschlichen Gebrauch frei von Krankheitserregern, genusstauglich und rein sein. Diese Anforderung gilt als erfüllt, wenn das Trinkwasser den Anforderungen der §§ 5 bis 7 TrinkwV entspricht.

Zum Nachweis der Einhaltung der in der TrinkwV festgelegten, hohen Qualitätsanforderungen, wird das Trinkwasser sowohl bei der Wassergewinnung in den Wasserwerken als auch vor der Übergabe an den Kunden umfangreichen Analysen unterzogen.

Im Rahmen der ständigen Qualitätskontrolle im Wasserwerk Haltern wurde festgestellt, dass im dort gewonnenen Trinkwasser Oxipurinol nachweisbar ist.

Oxipurinol ist der pharmakologisch aktive Metabolit des Wirkstoffs Allopurinol. Allopurinol bzw. Oxipurinol hemmt die Bildung von Purinsäuren im Körper und wird vor allem zur Therapie chronischer Gichterkrankungen eingesetzt. Der Wirkstoff wurde bereits 1966 zur Anwendung zugelassen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nahm Allopurinol 1977 in die „Liste der unentbehrlichen Arzneimittel“ auf. Allein in Deutschland werden jährlich ca. 300 Millionen Tagesdosen Allopurinol verschrieben.

Die TrinkwV gibt aktuell keinen Grenzwert für Oxipurinol im Trinkwasser vor. Für Stoffe, die wie Oxipurinol nicht mit einem Trinkwassergrenzwert belegt sind, hat das Umweltbundesamt (UBA) ein System allgemeiner Vorsorgewerte entwickelt. Sie werden als gesundheitliche Orientierungswerte (GOW) bezeichnet. Ein GOW wird auf Basis der vorhandenen toxikologischen Informationen zu einem Stoff so festgelegt, dass bei einem lebenslangen Konsum des Trinkwassers eine gesundheitliche Schädigung durch den Stoff sicher ausgeschlossen werden kann. Eine kurz- bis mittelfristige (10 Jahre) Überschreitung um Faktoren von 3 bis 10 bietet Anlass zu trinkwasserhygienischer, nicht zu gesundheitlicher Besorgnis. Vom für die Bewertung von Spurenstoffen zuständigen Umweltbundesamt (UBA) wurde für Oxipurinol ein verhältnismäßig niedriger GOW von 0,3 µg/l festgelegt.

Aktuelle Messungen haben gezeigt, dass der gesundheitliche Orientierungswert (GOW) für Oxipurinol im Trinkwasser aus dem Wasserwerk Haltern zeitweise geringfügig überschritten wird. Die gemessenen Konzentrationen lagen bei ca. 0,23 bis 0,35 µg/l Oxipurinol. 

Im menschlichen Körper wird ca. 80 % des aufgenommenen Allopurinols zu Oxipurinol verstoffwechselt und schließlich über den Urin ausgeschieden. Da Oxipurinol verhältnismäßig stabil und aufgrund seiner Polarität gut wasserlöslich ist, gelangt die Substanz über Kläranlagenabläufe in den Wasserkreislauf und kann somit flächendeckend in (Oberflächen)gewässern nachgewiesen werden. Die Oxipurinol-Konzentrationen im Wasser der Stever liegen im Bereich zwischen ca. 2,7 µg/l und 5,6 µg/l Oxipurinol. Im Halterner Mühlenbach liegen die Konzentrationen im Bereich von ca. 0,22 bis 1,2 µg/l Oxipurinol.

Durch das Gesundheitsamt Recklinghausen wurde eine Duldung der Überschreitungen bis zu einer Oxipurinol-Konzentration von 0,5 µg/l im Trinkwasser des Wasserwerks Haltern ausgesprochen. Diese Duldung ist zunächst bis zum 31.12.2022 zeitlich befristet.

Das Trinkwasser in Lünen kann ohne Einschränkungen wie gewohnt verwendet werden!

Die weitere Entwicklung der Oxipurinol-Konzentrationen im Trinkwasser und auch im Wasser des Talsperrensystems des Wasserwerks Haltern werden weiterhin intensiv überwacht. Mit dem geplanten Ausbau der Wasserwerke auf eine erweiterte Trinkwasseraufbereitungstechnik wird es möglich sein, den Stoff Oxipurinol im Rahmen der Aufbereitung aus dem Trinkwasser zu entfernen.

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